Rum ist ein hochprozentiges, alkoholisches Getränk, gewonnen aus der Melasse des Zuckerrohrs, ein Abfallprodukt des Rohrzuckeranbaus. Produziert wird Rum unter anderem in der Karibik, Mittel- und Südamerika.
Geschichte des Rums
Vor ungefähr fünfhundert Jahren wurde Rum eher zufällig entdeckt. Christoph Kolumbus brachte 1493 das ursprünglich aus Asien stammende Zuckerrohr auf die Bahamas. Dort wurde es kultiviert und der Zuckerrohrhandel gedieh prächtig. Nicht zuletzt das Klima im karibischen Raum sorgte für eine reiche Ernte. Zucker war zu dieser Zeit sehr teuer und wurde entsprechend hoch gehandelt. Das Nebenprodukt der Rohrzuckergewinnung, die Melasse, gärt in Verbindung mit Hefe und Wasser. Dieses leicht alkoholische Getränk wurde damals an die Sklaven ausgegeben. Schnell kam unter den Kolonialherren die Idee auf, den Alkoholgehalt durch Destillation zu erhöhen. Rum in seiner heutigen Form war entstanden.
Herstellungsprozess
Die Zuckerrohrhalme werden geerntet und die Blätter entfernt. Nun werden die Pflanzen klein gehackt. Der austretende Zuckerrohrsaft wird von Verunreinigungen befreit. Um daraus Zuckerkristalle gewinnen zu können, wird der Saft eingekocht. Am Ende dieses Vorgangs bleibt die sogenannte Melasse übrig, eine zähe braune Masse. Teilweise wird auch der reine Zuckersaft zur Herstellung mancher Rumsorten verwendet.
Mithilfe von Hefe beginnt die Melasse zu fermentieren und der Zucker setzt sich in Alkohol und Kohlendioxid um. Die Maische entsteht. Ihr Alkoholgehalt liegt zwischen 6 % und 10 %. Die Dauer der Gärung kann je nach Verfahren unterschiedlich lang sein. Dies wirkt sich auf den Geschmack aus. Ebenso entscheidend für den späteren Geschmack ist die verwendete Hefe. Hier gibt es hunderte verschiedener Hefearten.
Jetzt folgt die Destillation. Hierfür wird die Maische erhitzt, in 2 bis 3 Destillationsvorgängen. Wasser und Alkohol werden dabei voneinander getrennt. So hat der entstandene Rum am Ende einen Alkoholgehalt von mindestens 70 %. Für die Destillation werden zum Teil traditionelle, große Brennkessel verwendet. Dieses Verfahren nennt man „pot still“. Nach jedem Destillationsvorgang muss die Maische komplett getauscht werden. Das macht dieses Verfahren aufwendiger als das sogenannte „column still“. Hier muss die Maische durch den säulenartigen Aufbau der Brennkessel nicht getauscht werden.
Im nächsten Schritt wird der Rum in Fässern gelagert. Brauner Rum erhält seine Farbe durch die Lagerung in Eichenholzfässern, für die Dauer von mindestens einem Jahr. Weißer Rum lagert für mindestens 3 Monate in Edelstahlfässern.
Am Ende der Lagerzeit wird der Rum mit anderen Destillaten vermischt, das wird Blending genannt. Dadurch wird eine gleichbleibende, gute Qualität gewährleistet. Das Bottling, die Abfüllung des fertigen Rums, ist der letzte Schritt in der komplexen Rumherstellung.
Alkoholfreier Rum
Immer mehr Menschen möchten oder müssen auf Alkohol verzichten. Heutzutage bedeutet der Verzicht auf Alkohol nicht, dass man auch auf den Geschmack verzichten muss. Es gibt eine große Auswahl an alkoholfreien Alternativen, die allesamt ein Sinneserlebnis ganz ohne Alkohol möglich machen. Alkoholfreier Rum steht dem alkoholischen Rum in Sachen Geschmack und Geruch in nichts nach. Rum ohne Alkohol wird genauso hergestellt wie alkoholischer. Es lässt sich nicht vermeiden, dass dabei im ersten Teil des Destillationsprozesses Alkohol entsteht. Im weiteren Verlauf wird dem alkoholfreien Rum dieser alkoholische Anteil durch weitere Destillationsrunden entzogen. Weitere Komponenten sorgen dafür, dass am Ende ein vollmundiger alkoholfreier Rum entsteht. Alkoholfreier Rum kann besonders gut für leckere Cocktailmischungen und eine große Auswahl Longdrinks verwendet werden. Auf diese Weise bietet sich eine große Auswahl an alkoholfreien Drinks für die nächste Party. Genießen ohne Reue ist so ganz leicht, mit leckerem alkoholfreiem Rum.